Am 28. September diesen Jahres wurde mitten in Berlin eine Statue von einem Mädchen aus Bronze mit zwei Stühlen und einer Gedenktafel errichtet. Diese Statue stammt von dem Berlin- Korea-Verband und soll an die Trostfrauen und an die sexuelle Gewalt gegen Frauen im Allgemeinen erinnern.
Das Wort Trostfrauen ist nicht mehr als eine Beschönigung für das Wort Zwangsprostituierte. Während des zweiten Weltkrieges hat die japanische Armee geschätzt zweihunderttausend Frauen überwiegend aus Korea zur Prostitution gezwungen. Eine Tatsache die gerade in Japan häufig ignoriert wird.
Das Thema Trostfrauen und die Behandlung Koreas im Allgemeinen durch Japan während und vor dem 2. Weltkrieg ist bis heute ein schwieriges Thema, was häufig zu Handelskriegen zwischen den zwei, wirtschaftlich eigentlich voneinander abhängigen, Ländern führt. Dies liegt überwiegend an der mangelnden Aufklärung in Japan über die Schrecken und Kriegsverbrechen des Japanischen Kaiserreichs. Japan weigert sich auch bis heute, sich für die geschätzten 20 bis 30 Millionen getöteten chinesischen Zivilisten während des 2 Weltkrieges zu entschuldigen.
Selten wird in unserer Gesellschaft über die Millionen asiatischen Opfer während des zweiten Weltkrieges gesprochen, die aber dieselbe Art von Leid und Terror durchleben mussten wie die europäischen.
Genau deshalb war die Ankündigung kurz nach der Einweihung der Statue derartig verwunderlich. Die eigentlich genehmigte Statue sollte nach Anweisungen des Bezirksbürgermeisters Stephan von Dassel bis zum 14 Oktober wieder entfernt werden. Der Grund dafür seien „Irritationen“ der japanischen Regierung bezüglich der Statue, da diese nach ihrer Aussage nur die Vergewaltigungen der japanischen Armee thematisiere.
Es war nicht das erste Mal, dass die japanische Regierung versucht gegen Statuen der Trostfrauen vorzugehen. Das Gleiche passierte schon einmal auf den Philippinen, in San Francisco und in Japan selbst. Doch das war das erste Mal, dass der Deutsche Staat, der global dafür bekannt ist, sich zu seiner dunklen Vergangenheit zu bekennen, einen seiner damaligen Verbündeten aus dem 2. Weltkrieg bei seinem Geschichtsrevisionismus unterstützt.
Glücklicherweise, fanden sich viele Leute zusammen, um dagegen vorzugehen. Es kam zu einer Demonstration und zu rechtlichen Schritten gegen die Entfernung der Statue, die mit Erfolg gekrönt wurden.
Die Statue darf vorerst bleiben, zumindest bis es zu einer grundsätzlichen Bewertung durch das Verwaltungsgericht kommt.
Philipp
13. Klasse Sozialwesen
Quellen:
Bild: Von SagaEremit - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=94894178
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