Für die meisten ist Antisemitismus wahrscheinlich ein bekannter Begriff. Falls nicht, hier eine kurze Erklärung: Antisemitismus bezeichnet alle historischen und heutigen Erscheinungsformen der Judenfeindschaft.
2005 veröffentlichte das „European
Monitoring Center against Racism and Xenophobia“ eine Arbeitsdefinition für den
Begriff Antisemitismus, die wie folgt lautet: „Der Antisemitismus ist eine bestimmte
Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der
Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische
Einzelpersonen, wenn diese jüdischen Interessen vertreten und / oder deren
Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse
Einrichtungen.“
Judenfeindschaft ist allerdings keine neue Erscheinung, sondern ein rund 2500 Jahre andauerndes Feindbild. Heutzutage unterscheidet man vier verschiedene Formen von Antisemitismus:
•
der
christliche Antijudaismus, der Juden
aus religiösen Motiven ablehnt, und ihn somit sozial als auch politisch
ausgrenzt.
•
der
neuzeitliche Antisemitismus, der
Juden mit biologistischen und pseudowissenschaftlichen Begründungen als
„Fremdkörper“ der Gesellschaft bezeichnet und ausgrenzt.
•
der
„sekundäre“ Antisemitismus, der Juden
nicht trotz, sondern gerade wegen des Holocausts ablehnt. Dieser nährt sich von
Schuldabwehr und Täter-Opfer-Umkehr.
•
der
Antizionismus, der sich gegen den
Staat Israel richtet.
Juden wird immer wieder die Feindrolle des Menschen zugeteilt und sie sollen für alle negativen Fehlentwicklungen sowie menschgemachten Katastrophen verantwortlich sein.
Besonders stark geprägt war der Antisemitismus während der Zeit des Nationalsozialismus. In dieser Zeit starben mehr als 6.000.000 Juden.
Leider ist Antisemitismus
auch heute noch ein großes Thema. So werden etwa jüdische Schüler von ihren
Mitschülern geschlagen und ausgegrenzt, Erwachsene müssen die Straßenseite
wechseln, wenn sie eine Gruppe arabischer oder rechter Menschen sehen. Deshalb
stellt sich die Frage: Was kann man tun um gegen Antisemitismus vorzugehen?
Eine schwierige Frage mit einer noch schwierigeren Antwort, wenn es denn eine
gibt, da es immer wieder Menschen geben wird, die diesen Hass entfachen werden.
Nichtsdestotrotz sollte man schon beim kleinsten Anzeichen von Antisemitismus
reagieren und die betroffene Person so gut es geht unterstützen und Hilfe
anbieten, um schlimme Folgen verhindern zu können.
Linus
12. Klasse Sozialwesen
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