Die Initiative „#Fridaysforfuture“ wurde von der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg ins Leben gerufen. Die meinungsstarke Schülerin streikte erstmals im August und seither jeden Freitag vor dem Schwedischen Parlament und das nicht etwa, weil sie schwänzen möchte, sondern weil sie ein Zeichen für eine gerechtere Klimapolitik und ihre Zukunft setzen möchte. Seither ist der einst kleine Protest zu einer Weltweiten Bewegung geworden. Schüler und Schülerinnen in fast allen Kontinenten der Welt haben sich der Streikbewegung angeschlossen. So kam es auch in Nürnberg zu einem Klimastreik, der am 18.01.2018 um die 400 Schüler*innen vor das Nürnberger Rathaus trieb. Um 10 Uhr begann die Veranstaltung, jeder durfte auf die kleine Erhöhung kommen und seine Forderungen aussprechen. Es wurde gemeinsam gesungen und mit Sätzen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft raubt“ polarisiert. Nicht nur Nürnberger Schüler*innen nahmen teil auch machten sich Schüler*innen aus Hersbruck, Lauf und Umgebung auf den Weg zum Nürnberger Rathausplatz. Auch einige Student*innen und berufstätige mischten sich unter das gut gelaunte und zu Großtaten beflügelte Volk.
Wir
als Schüler*innen der Montessori FOS hatten das große Privileg ohne Sanktionen
an diesem Streik teil zunehmen, doch dies ist leider nicht selbstverständlich.
Viele Schulen verhängen Sanktionen, wie Verweise oder gebundene Nacharbeit. Da
fragt man sich, wo bleibt in unserer Bildung der Platz für Selbstbildung,
Vertrauen und Selbstständigkeit. Noch einmal verdeutlicht sich der Eindruck,
Bayern hätte kein Bildungs-, sondern ein Unterrichtssystem, wenn man sich die
Meinung des Kultusministers Dr. Michael Piazolo anhört: „es soll schon deutlich
machen, dass die Schulpflicht herrscht und das die Schüler anwesend sein sollen
und dann gibt es verschiedene Möglichkeiten es geht darum, den Unterricht und
den Stoff nachzuholen (…) es kann aber auch Verweise geben (..)“ (vgl.
Tagesschau vom 18.01.2019). Diese Aussage ist wohl diskutabel, da möchte man in
der Arbeitswelt selbstbestimmte, engagierte und individuelle Kräfte, investiert
in einen neuen sogenannten Kompetenz orientierten Lehrplan, doch wenn die
Schüler*innen dann etwas tun, was außerhalb des Lehrplans stattfindet, so
stoßen sie auf Mauern. Wenn man an Kompetenzen denkt, so ist doch wohl das
Engagement für die eigene Zukunft ein sehr wünschenswerter Anfang. Doch statt
positiven Worten hat der Kultusminister scheinbar nur das gelobte Bayrische
Abitur im Kopf und vermittelt den Eindruck ein Verweis wäre der richtige Weg.
Doch trotz dieser fehlenden Unterstützung von Seitens der Regierung, machen sich
Bayernweit die Schüler*innen auf und demonstrieren, streiken und kämpfen für
ihre Zukunft. Eine bewundernswerte Idee, die Wellen geschlagen hat, wie wenig
Initiativen von Jugendlichen vor ihr. Mehr Zukunft, mehr Selbstbestimmtheit und
mehr Verantwortung, jeder kann und sollte sich für den Klimaschutz einsetzen,
denn die Welt gibt es nun mal nur einmal.
Anna
12. Klasse Sozialwesen
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